Plattformtechnologie für Augmented Reality (AR) bei Audi und VW

In der Automobilindustrie verändern Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Elektromobilität die Branche grundlegend. So setzt Audi auf neue Technologien, um Aufgaben und Anforderungen mit einer zukunftsfähigen Herangehensweise zu begegnen.

Qualitätssicherung bei Audi

Bei der Sicherung der Qualität eines Fahrzeuges müssen viele Aspekte beachtet werden. Kleinste Abweichungen von Normalwerten müssen erkannt werden, um die gefahrenfreie Einführung des Produktes auf dem Markt sicherzustellen. Da die Kontrolle der Qualität in dieser Branche von größter Wichtigkeit für die Sicherheit eines Fahrzeuges ist, müssen Vorgaben wie Maßinformationen, die Beschaffenheit von Bauteilen wie auch Abstände immer abrufbereit sein und in kürzester Zeit überprüft werden können. Keine leichte Aufgabe, wenn für die Qualitätskontrolle eines Autos nur wenige Minuten zur Verfügung stehen. Augmented Reality bietet darin einen Lösungsansatz.

Qualitätssicherung on the job

Anhand von Hologrammen, die auf AR-Brillen, sogenannten Head-Mounted-Displays, zu sehen sind, können die wichtigen Informationen zu Prüfschritten und Vorgängen im Sichtfeld des Benutzers angezeigt werden. Bei Audi werden in der Applikation zur Prüfung von Fahrzeugen die relevanten Bauteile markiert und die passenden Prüfmaße angezeigt, sodass sorgfältig und akkurat getestet wird und keine Prüfschritte ausgelassen werden. Die angezeigten interaktiven Inhalte visualisieren Prüfmerkmale, Prüfsymboliken und Zusatzinformationen.

Profitabel durch Standardisierung

Der Einsatz von Augmented Reality ist für den Autobauer enorm profitabel. Alle Prüfprozesse und Systematiken in allen Werken weltweit können durch die Applikation standardisiert werden und sind leichter nachzuvollziehen und zu kontrollieren. Dank des Trainings von Prüfabläufen in der augmentierten Welt sind auch neue Prüfer schnell und produktiv einsetzbar.

Einsatz ohne Programmierkenntnisse

Doch wie kann eine App wie diese implementiert werden? Bei den unzähligen verschiedenen Fahrzeugmodellen von Audi erwartet man einen sehr hohen Kosten- und Programmieraufwand. Mit geeigneter Software ist heute jedoch die Erstellung von AR-Inhalten selbst für Laien ohne Programmierkenntnisse nicht nur möglich, sondern sogar kinderleicht und schnell. An Hand der nachfolgenden Anwendungsbeispiele von VISCOPIC wird dies deutlich.

AR-App für verschiedene Endgeräte

Beispielsweise lassen sich mit Hilfe einer solchen Software (z.B. VISCOPIC Pins) Augmented Reality-Inhalte für verschiedene Endgeräte gestalten. Die Anwendung unterstützt sowohl schnelles Prototyping einer AR-App als auch die Erstellung skalierbarer Inhalte. Die generierten Arbeits- und Anleitungsschritte lassen sich auf reale Projekte projizieren. So können Arbeitsprozesse in unterschiedlichsten Bereichen vereinfacht werden, indem Objekte und Infrastrukturen mit Informationen angereichert werden.

“Pins” begleiten Entwicklungs- und Umsetzungsprozesse

In der Windows Applikation können unterschiedliche Arbeitsschritte und Checklisten in Form sogenannter “Pins” erstellt werden, welche an ein virtuelles Objekt – etwa ein CAD-Modell eines Produktes geheftet werden. Diese lassen sich mit Informationen wie Bildern, Videos, Ton, Sprache oder 3D-Animationen anreichern. Über AR-Brillen, wie zum Beispiel der Microsoft HoloLens, oder Tablets können die als Datei abgespeicherten Arbeitsschritte geöffnet und auf das reale Umfeld projiziert werden. Hierbei werden die Pins an genau der Stelle des Produktes abgebildet, wo sie im Vorhinein am virtuellen Objekt platziert wurden.

Erhebliche Vereinfachungen werden erzielt

Durch Pins können bei Audi Arbeitsabläufe zum Prüfen eines Fahrzeugs vereinfacht werden, indem wichtige Informationen als Hologramme an den richtigen Stellen des Autos dargestellt werden. Inhalte wie Bauteilmarkierungen, Maßinformationen oder Dokumentationsvideos sind immer und überall für den Techniker sichtbar. In den Trainingscentern der Audi Qualitätssicherung wird Augmented Reality so zur effizienten und fehlerlosen Schulung von neuen Mitarbeitern eingesetzt.

Mehr Lernerfolg in kürzerer Zeit

Die Anlernphase kann hierbei stark reduziert werden, während der Lernerfolg sich sogar erhöht. Einen weiteren beachtlichen Vorteil der Technologie stellt die höhere Prüfqualität und somit gesteigerte Sicherheit der Fahrzeuge dar. Mittels AR werden Arbeitsschritte akkurater durchgeführt und es wird weniger übersehen. Für die Mitarbeiter schafft der Einsatz von AR zusätzlich ein spannendes Erlebnis, da sie hautnah miterleben können wie die Digitalisierung in der Produktion unterstützt.

Pins unterstützen die operative Tätigkeit

So können durch einfaches Platzieren von Pins am virtuellen 3D- Fahrzeug Inhalte positioniert und editiert werden. Der Prüfplan, der über die Microsoft HoloLens am realen Fahrzeug visualisiert wird, kann durch wenige Klicks und per Drag and Drop erstellt werden. Diese Umsetzung durch den Pins Editor ist der Schlüssel für eine flexible Nutzung der Technologie, welche unabhängig vom Anwendungsfall, Geschäftsbereich oder dem Standort eingesetzt werden kann.

Anwendungsfall VW: Bedienungstraining für Arbeiten mit Robotern

In einem Projekt von VISCOPIC mit dem Volkswagen Education Lab werden Schulungen für die Bedienung von Robotern des Konzerns in die Augmented Reality Welt gebracht. Anhand einer holographischen Roboter-Repräsentation wird es den Technikern ermöglicht, die Bedienung der Roboter in den Produktionsstätten von VW mit Hilfe einer AR-Brille zu erlernen. Die physischen Maschinen werden durch Hologramme ersetzt, welche genauso agieren und reagieren können wie ihre realen Zwillinge. Somit können Trainings fallspezifisch und effizient jederzeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Dadurch fallen keine zusätzlichen Kosten für Material, Maschinen und Trainer an.

Weitere Anwendungsbereiche und gute Perspektiven

Die Technologien rund um Augmented Reality entwickeln sich rasant weiter und finden immer mehr Anwendungsfelder. In vielen Themenbereichen wie Produktion, Wartung, Montage, Marketing oder in den Branchen Maschinenbau und Chemie können durch die Integration von AR schon heute deutliche Fortschritte vermerkt werden.

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AUTOR/-IN

Lisa Krauss, VISCOPIC GmbH, München

Lisa Krauss ist Marketing Manager bei der VISCOPIC GmbH, einem Startup, das sich als Experte für 3D- und Augmented Reality Lösungen platziert. Schon jetzt hat das noch junge Unternehmen zahlreiche Kunden, darunter namhafte Großkonzerne wie die Deutsche Bahn, Audi und VW, um nur einige zu nennen.