Mit energieeffizienter Produktion zu mehr Energieeinsparung

Treiber dieser Idee ist das sogenannte Outcome-based contracting. Siemens und der Baustoffhersteller Knauf haben vor fünf Jahren begonnen, energiesparende Materialien auch auf energie-sparende Weise herzustellen. An den Knauf-Standorten St Helens bzw. Cwmbran in Großbritannien wurden mit moderner Datenanalysetechnik, maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz wegweisende und umweltfreundliche Lösungen entwickelt. Das Projekt hat sich bewährt und kann heute als Blaupause für viele Branchen und Anwendungen gelten.

Zahlung jeweils nach Leistung

Siemens und Knauf haben einen ergebnisorientierten Vertrag geschlossen, der wie folgt funktioniert: Beide vereinbarten garantierte Ergebnisse, also eine bestimmte Energieeinsparung pro Jahr. Was der Kunde bezahlt, berechnet sich danach, inwieweit diese Einsparung tatsächlich erzielt wird. „Wenn mit unseren Maßnahmen weniger eingespart wird, als wir versprochen haben, bekommen wir auch weniger Geld. Umgekehrt bekommen wir aber auch mehr, wenn wir höhere Einsparungen ermöglichen können“, erklärt Jeremy Chang, Program Manager for Outcome Based Solutions bei Siemens.

Daten als Grundlage

Das Ziel war zunächst, den Energieverbrauch des Dämmstoffwerks St Helens in Nordwestengland zu reduzieren. Die Grundlage für einen ergebnisorientierten Vertrag sind Daten, die am Standort erfasst und mittels Expert:innenwissen, Tools und Algorithmen analysiert werden. Die anhand der Ergebnisse entwickelten Projekte ermöglichen es dem Kunden dann, die Betriebskosten zu senken und die Umweltfreundlichkeit wie gewünscht zu erhöhen. Die Expert:innen von Siemens gingen in fünf Schritten an das Projekt in St Helens heran.

Schrittweise zu höherer Effizienz

Stategisches Engagement (1): Das Managementteam von Knauf vermittelte den Siemens-Beratern zunächst im Rahmen eines strategischen Engagements die Produktionsprozesse am Standort, die gewünschten Ergebnisse sowie den Zeithorizont. Am Ende dieser Phase vereinbarten beide Seiten ein Pilotprojekt zur Effizienzsteigerung am Standort St Helens.

Value Discovery (2): Darauf folgte der Schritt der Nutzenanalyse oder Value Discovery: Die Siemens-Berater prüften und analysierten gemeinsam mit Knauf die Prozesse bzw. Daten am Standort. Ausgehend von den Ergebnissen arbeiteten die Siemens-Expert:innen dann das Projektpotenzial heraus und entwickelten ein Maßnahmenpaket im Rahmen eines vorläufigen Business Case.

Due-Diligence-Prüfung und Vertragsentwicklung (3): Entsprechend der Due-Diligence-Prüfung und Vertragsentwicklung im dritten Schritt baute Siemens gemeinsam mit seinen Lösungspartnern daraufhin ein Bereitstellungsmodell für die ergebnisorientierte Lösung auf. Die Finanzierung der neuen Ressourcen wurde über Siemens Financial Services organisiert.

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AUTOR/-IN

Dr. Sheikh Ali, Sustainability | Projects | Value Co-Creation | Risk Management | Lean Practice | Outcome Based Solutions